Lieferschein-Bepreisung

Hier ist nur die Bepreisung einzelner Positionen beschrieben. Dazu kann noch eine zusätzliche Aufpreis-Position oder ein inkludierter Aufpreis kommen, der aus einer automatischen Lieferscheinposition resultiert und dort beschrieben ist.

Lieferscheine werden in der Regel automatisch, ohne explizites Zutun bepreist, zum Beispiel bei der Eingabe / Änderung im Fenster "Lieferscheine bearbeiten" oder beim Einlesen aus Datei oder aus Datenbank. Sie können darüber hinaus auch durch Bedienhandlungen bepreist werden, zum Beispiel durch "Groß-F5" im Fenster "Lieferscheine bearbeiten", durch einen separaten Menüpunkt, durch F5 im Fenster "Lieferscheine übernehmen". Das Bepreisen durch Bedienhandlungen ist dann nötig, wenn Sie Stammdaten geändert haben, die sich auf Lieferscheinpreise auswirken sollen.

Voraussetzung sind LS-Daten: Kunde, Baustelle, Fahrzeug, Fztyp, Werk, Gebiet, Fremd-Kz, Datum, Artikel, Menge; es gibt eine von der folgenden Beschreibung abweichende Verfahrensweise, wenn zusätzlich Preisliste bzw. Tarifzone vorgegeben sind - dann entfallen die betr. Schritte und die vorgegebenen Werte werden verwendet

Eine Sonderstellung nehmen Artikel ein, die im Feld "Produktionsmenge" den Eintrag Prozent haben. Diese Prozent-Artikel erhalten den Gesamtpreis als prozentualen Anteil aus allen anderen Positionen des Lieferscheins. Die Menge wird als Prozentsatz interpretiert; der Einzelpreis als Prozentbezug ergibt sich aus der Summe der Zeilenpreise aller anderen Positionen des Lieferscheins. Die folgende Preisermittlung trifft für diese Artikel nicht zu.

a) ProdGruppe: abh. vom Fremd-Kz wird die eigene oder fremde Prod-Gruppe (EPGRUPPE oder FPGRUPPE) aus Tabelle ARTIKEL verwendet

b) Rahmenbaustelle: die nach Baust-Nr sortiert erste Baustelle des Kunden, die das entspr. Häkchen hat; falls das Feld RAHMENWERK gesetzt ist, gilt sie nur dann als Rahmenbaustelle, wenn das Rahmenwerk gleich dem Lieferschein-Werk ist; falls das Feld RAHMENREGION gesetzt ist, dann gilt sie nur dann als Rahmenbaustellen, wenn das Lieferschein-Werk gleich einem der Region-Werke ist; wenn mehrere Rahmenbaustellen die vorstehenden Bedingungen erfüllen, dann hat diejenige für das vorgegebene Rahmenwerk Vorrang, dann diejenige für die vorgegebene Rahmenregion, zuletzt eine solche ohne Rahmenwerk/Rahmenregion

c) Preisliste: nach folgender Vorrangregel aus einer der folgenden Tabellen, solange kein Wert ungleich Null (=leer) gefunden ist:
  1. aus SKOND für echte Baust (**),
  2. aus BAUSTELLEN für echte Baust,
  3. aus SKOND für Rahmenbaust, (**),
  4. aus BAUSTELLEN für Rahmenbaust,
  5. aus KUNDEN,
  6. aus PGruppen,
  7. aus Werk,
  8. aus Optionen/Standardsätze;
falls für die so ermittelte Preisliste und den vorliegenden Artikel kein Artikelpreis-Datensatz hinterlegt ist, wird eine Fehlermaßnahme ausgelöst (siehe unten); SKOND-Sätze gelten nur dann als zutreffend, wenn das Lieferscheindatum in der Gültigkeitsgrenze liegt oder das betr. Datum (von bzw. bis) leer ist

d) Tarifzone: nach folgender Vorrangregel (anders als bei Preisliste!), solange kein Wert ungleich Null gefunden ist:
  1. aus SKOND für echte Baust,
  2. aus SKOND für Rahmenbst (**),
  3. aus BAUSTELLEN für echte Baust,
  4. aus BAUSTELLEN für Rahmenbaust;
wenn aber das Fahrzeug das Häkchen "Selbstabholer" oder "kein Tarifzonenaufschlag" hat, wird die so ermittelte Tarifzone nicht verwendet; die Gültigkeitsspanne spielt (im Gegensatz zu c) keine Rolle

e) Frachtartikel: wird mit Fztyp in Tabelle FTYPEN gelesen, wenn sowohl Fztyp ungleich Null ist und FTYPEN-Satz vorhanden ist; sonst Null

f) Artikelpreis Freibau: wird aus ARTIKEL2 gelesen; enthält Waren- + Frachtanteil

g) Tarifzonenaufpreis: mit der Tarifzone lt. d) wird in Tabelle TAUFPREI mit Tarifzone, Werk, Fahrzeugtyp und ProdGruppe gelesen (Feld Preis)

h) Frachtaufschlag: Sonderpeis für den Frachtartikel lt. e) wird ermittelt genau wie Sonderpreis (siehe k) - hier aber ohne Berücksichtigung der Verpackung und des Werkes; falls Satz vorhanden ist (auch wenn Preis Null ist und ohne Berücksichtigung des Rabatt-Kennzeichens), ersetzt der Frachtaufschlag den Tarifzonenaufpreis lt. g)

i) Tarifzonenaufpreis-Bedingung: wenn der vorliegende Artikel weder ein Prod-Artikel noch separate Fracht ist (Feld PMENGE nicht 1 oder 3), wird der Tarifzonenaufpreis zu Null oder wenn der vorliegende Artikel ein mit "pauschal" gekennzeichneter Artikel ist, wird ebenfalls der Tarifzonenaufpreis zu Null.

j) Tarifzonenaufpreis wird an folgenden Stellen weiterverwendet:
1. wird zum Freibau-Preis oder zum später ermittelten Sonderpreis addiert, aber nur dann, wenn die Einstellung "Preise tarifzonenunabhängig" nicht gesetzt ist, also dann, wenn der Preis tarifzonenabhängig ist (anders gesagt: der Tarifzonenaufschlag beeinflußt dann nur den Frachtanteil, der Freibau-Preis bleibt unverändert); betroffen sind die Fälle "kein Sonderpreis" und "echter Sonderpreis" (siehe k);
2. der Tarifzonenaufpreis wird zur Fracht addiert, unabhängig von vorstehender Bedingung - siehe unter m)

k) Sonderpreis:
  1. Gültigkeitsablauf (Feld SPBIS) in Tabelle BAUSTELLEN mit echter Baust wird geprüft; gilt als gültig, wenn kein Ablaufdatum eingetragen ist oder wenn das Ablaufdatum größer oder gleich dem Lieferscheindatum ist;
  2. wenn gültig, dann wird unter Beachtung der Gültigkeitsspanne und unter Beachtung der Verpackung und unter Beachtung des Werkes in SPREIS mit echter Baust gesucht;
  3. wenn kein zutreffender Satz exstiert, dann wird Gültigkeitsablauf in BAUSTELLEN mit Rahmenbaust lt. b) geprüft;
  4. wenn gültig, wird unter Beachtung der Gültigkeitsspanne und unter Beachtung der Verpackung in SPREIS mit Rahmenbaust gesucht;
  5. wenn kein zutreffender Satz weder hier noch laut l) 1. bis 5. existiert, wenn ein Händler existiert und wenn das Häkchen "Bepreisung auch über Händler" in den Optionen gesetzt ist, dann wird nach gleichem Prinzip in der Rahmenbaustelle des Händlers nach einem Sonderpreis gesucht;
Gültigkeitsspanne in den Schritten 2, 4 und 5. ist auf Lieferscheindatum bezogen; sie gilt als eingehalten, wenn das von- bzw. das bis-Datum in den Sonderpreisen leer ist; eine im Lieferschein eingegebene Verpackung muss zwingend auch im Sonderpreis eingegeben sein; das Werk kann jedoch in den Sonderpreisen auch leer sein: Vorrang hat ein Sonderpreis, bei dem das Werk übereinstimmt, wenn es keinen solchen Satz gibt, dann kommt ggf. der Satz ohne Werk zur Anwendung;
verfügbare Felder sind: Freibau-Preis, "ab-Werk-Preis"(*4), "Fracht"(*2), "enthaltene Nachlaß"(*1), "Fracht fremd"(*3) und Rabatt-Kz und VerpackPreis; der weitere Ablauf hängt vom Rabatt-Kz ab:

° wenn Rabatt-Kz nicht gesetzt ist, dann ersetzt er den Freibaupreis aus f), wenn vorhanden zusätzlich erhöht um den Tarifzonenaufpreis aus j)
° wenn Rabatt-Kz gesetzt ist, dann gilt der Sonderpreis als Rabatt: wenn das Feld Rabatt belegt ist, dann wird es als Rabatt verwendet; falls das Feld Rabatt Null ist, dann gilt die Differenz zwischen Listenpreis und Sonderpreis als Rabatt

l) Rabattberechnung: erfolgt nur dann, wenn kein Sonderpreis vorliegt;
  1. Rabattfähigkeit (Feld RABATT) in Tabelle ARTIKEL wird geprüft (kein Rabatt/nur Ware/Ware+Fracht); im ersten Fall keine Rabattberechnung;
  2. wenn die Einstellung "bei Rabatten keine Unterscheidung eigen/fremd" gesetzt ist, wird (im Gegensatz zu den bisherigen Schritten) stets die Produktgruppe für Eigenprod verwendet;
  3. Gültigkeitsablauf (Feld RBPBIS) in Tabelle BAUSTELLEN mit echter Baust wird geprüft; gilt als gültig, wenn kein Ablaufdatum eingetragen ist oder wenn das Ablaufdatum größer oder gleich dem Lieferscheindatum ist;
  4. wenn gültig, dann wird Satz in SKOND mit echter Baust gesucht, dabei wird die Datumsspanne beachtet (Lieferscheindatum muß in der Spanne liegen oder von-/bis-Datum muß leer sein), die Rabattstufe in SKOND muß kleiner als diejenige im Artikel oder leer sein und es muß mindestens eines der beiden Rabattwerte belegt sein (**);
  5. wenn kein Satz existiert, wird Gültigkeitsablauf in Tabelle BAUSTEN mit Rahmenbaustelle geprüft; 6. wenn gültig, wird Satz in SKOND mit Rahmenbaustelle gesucht nach gleichem Prinzip wie bei 4. (**);
  6. wenn kein zutreffender Satz existiert, wenn ein Händler existiert und wenn das Häkchen "Bepreisung auch über Händler" in den Optionen gesetzt ist, dann wird nach gleichem Prinzip in der Rahmenbaustelle des Händlers nach einer Sonderkondition gesucht;
  7. wenn zutreffender Satz gefunden wurde, werden die Felder RABATT_DM, RABATT_PRZ und DMVORPROZ verwendet (die beiden ersten wurden in den Schritte 4, 6 bzw. 7 geprüft);
  8. wenn Ware+Fracht rabattfähig sind, wird der bisher ermittelte Freibaupreis je nach vorstehenden Werten prozentual bzw. absolut verringert (letzteres vor oder nach ersterem) und dann gerundet;
  9. wenn nur der Warenanteil rabattfähig ist, wird für die prozentuale Rabattierung der Frachtanteil vom Freibaupreis abgesetzt; Fracht ist hierbei die Fracht aus Artikelpreisen plus Tarifzonenaufpreis (siehe m und i)

m) Fracht:
  1. im einfachsten Fall Feld FRACHT aus Tabelle ARTIKEL2;
  2. abweichend hiervon wird die Fracht aus den Sonderpreisen verwendet, wenn ein echter Sonderpreis (nicht Preis als Sonderrabatt) vorliegt und die Fracht (*2) nicht Null ist;
  3. wenn aber sowohl die Einstellung "Marge bei Sonderpreisen verwenden" gesetzt ist als auch es sich um ein Fremdfahrzeug handelt, dann wird die Fracht des Spediteurs im Sonderpreis (*3) verwendet;
  4. der Tarifzonenaufpreis aus Schritt i) wird addiert

n) Frachtvergütung:
  1. nur dann, wenn es sich um einen Selbstabholer handelt;
  2. Feld FVERG in Tabelle SKOND für echte Baustelle wird gelesen;
  3. wenn Satz nicht existiert oder wenn dieses Feld leer ist, wird in Tabelle SKOND mit Rahmenbaust lt. Schritt b) gelesen;
  4. wenn dieser Satz ebenfalls nicht existiert oder dieses Feld leer ist, dann wird Feld FRACHT in Tabelle PGRUPPEN gelesen;
  5. wenn dieses Feld ebenfalls leer ist, dann wird die Frachtvergütung aus den Optionen verwendet;
  6. wenn der so ermittelte Wert größer ist als die Fracht aus Schritt m), dann wird die Frachtvergütung auf diesen Wert begrenzt;
  7. wenn es im Schritt m) keine Fracht gibt, dann wird auch die Frachtvergütung ignoriert

o) Fracht aus Spediteurpreisen:
  1. nur dann, wenn in den Optionen - Fakturierung das Häkchen "Frachtanteil aus Spediteur-Preisen ermitteln" gesetzt ist und wenn es sich um einen Artikel mit der Einstellung Produktionsmenge=ja handelt;
  2. die bisher erfolgte Frachtermittlung wird verworfen und stattdessen der zutreffende Datensatz aus den Speditionspreisen gelesen. Der Zugriff erfolgt über Kunden, Werk, Spediteur und Fahrzeugtyp des Lieferscheins, möglicherweise durch das Lieferscheindatum eingegrenzt. Wenn kein zutreffender Datensatz existiert, bleibt der Frachtanteil Null. Die Werte Fracht und Maut eines vorhandenen Datensatzes werden addiert. Falls Fracht-pauschal und/oder Maut-pauschal belegt sind, werden diese Werte durch die Menge dividiert und der/die Quotienten werden addiert.
  3. falls die Position skontierfähig ist, wird der Frachtanteil um den anteiligen Skonto erhöht. Als skontierfähig gilt eine Position dann, wenn
    - sowohl abhängig von Kunde/Händler/Baustelle/Pumpe eine Zahlungsbedingung mit Skonto hinterlegt ist
    - als auch der Artikel mit oder ohne Frachtanteil skontierfähig ist oder wenn er auf Endbetrag skontierfähig ist und Kunden/Baustelle das Endbetrag-Häkchen hat.

p) abschließende Frachteinschränkung: wenn die Fracht größer als der Einzelpreis ist, wird sie auf die Höhe des Einzelpreises beschränkt, damit der Warenanteil nicht negativ wird; vorstehendes gilt, wenn Fracht und Einzelpreis dasselbe Vorzeichen haben; bei negativem Einzelpreis wird eine positive Fracht auf Null gesetzt; falls durch diese Anpassungen die Fracht noch positiv ist und die Frachtvergütung größer als die Fracht ist, dann wird die Frachtvergütung auf den Wert der Fracht begrent

Besonderheiten:
(**) Zugriffe auf die Sonderkonditionen erfolgen zunächst mit derjenigen Produktgruppe, die im Artikel abhängig von Eigen-/Fremdproduktion eingestellt ist. Wenn es für diese Produktgruppe und die jeweilige Art (Preisliste/Tarifzone, Rabatt, Frachtvergütung) keinen Wert gibt, dann sucht das Programm zusätzlich in Sonderkonditionen mit der übergeordneten Produktgruppe und mit der übergeordneten Produktgruppe der zweiten Stufe. Erst wenn alle drei Versuche keinen Wert liefern, folgt die Suche in Rahmenbaustelle (ebenfalls inclusive übergeordneten Prodktgruppen) beziehungsweise Baustellen und eventuell an anderen Stellen.
Der Vorrang zwischen Kunden gegenüber Händlern bei Sonderpreisen gegenüber Sonderkonditionen besteht also in der Form, dass die Händler-Sonderpreise/-Sonderkonditionen nur dann zum Zuge kommen können, wenn es für den Kunden weder Sonderpreise noch Sonderkonditionen gibt.

Details zur Speicherung:
(*1) Das Datenfeld "enthaltener Nachlaß" in der Tabelle SPREIS heißt dort GEWRABATT.
(*2) Das Datenfeld "Fracht" in der Tabelle SPREIS heißt dort FRACHTANT.
(*3) Das Datenfeld "Fr. FU" in Tabelle SPREIS heißt dort FRACHT_FU.
(*4) Das Datenfeld "ab-Werk-Preis" in Tabelle SPREIS heißt dort PREIS_WERK. Die erwähnte Einstellung "Frachtfelder bei Sonderpreisen verwenden" schließt das Verwenden eines Sonderpreises als Rabatt aus. Im Lieferschein werden die Daten nach folgendem Schema gespeichert:
kein Sonderpreisechter SonderpreisSonderpreis als Rabatt
ListenpreisFreibau + TZAufprFreibau + TZAufprSonderpreis + enth.Nachlaß (*5)
EinzelpreisListenpr - RabattSonderpreis + VerpPreis + TZAufpr (*6)Sonderpreis
RabattProzlt. Schritt l) 00
Rabattlt. Schritt l)0Listenpreis abzügl. Einzelpreis
VerpPreis0laut k)0
- 1. Ausnahme (*5): Der Listenpreis bei Rabatt-Sonderpreis wird aber nur dann als Sonderpreis + enth. Nachlaß verwendet, wenn der enth. Nachlaß nicht Null ist. Andernfalls wird der Listenpreis wie in den anderen Fällen mit Freibau-Preis + TZAufpreis belegt; dann steht der Rabatt in keinem Zusammenhang mehr mit dem Sonderpreis/enth.Nachlaß.
- 2. Ausnahme (*6): Wenn ein echter Sonderpreis bei einem Selbstabholer vorliegt und die Einstellung "bei Sonderpreisen Frachtfelder+ab-Werk verwenden" gesetzt ist, dann ergibt sich der Einzelpreis (neu) aus dem ab-Werk-Preis (*4) + VerpPreis; Fracht und Frachtvergütung werden zu Null.

In allen Fällen erfolgen noch folgende weitere Schritte:
- Feld Fracht wird lt. m) belegt, also ohne Rabattabzug
- Feld SARabatt wird mit der Frachtvergütung lt. n) belegt. Die Frachtvergütung wird vom Listenpreis, vom Einzelpreis und von der Fracht abgezogen.
- Das Feld PMenge (=Produktionsmenge) wird dann identisch zum Feld Menge belegt, wenn es sich um einen Produktionsartikel handelt; andernfalls bleibt es Null.

- 3. Ausnahme
Wenn in den Optionen das Häkchen Bepreisen interner Kunden aus Rezepten gesetzt ist, dann wird für interne Kunden die Preisermittlung aus den Rezepten durchgeführt. Hierzu ermittelt das Programm zum (Faktura-)Artikel und zum (Faktura-)Werk den zugehörigen Dispo-Artikel und das zugehörige Dispo-Werk und daraus das Rezept. Wenn einer dieser Schritte fehlschlägt, wird der Preis zu Null, die Detail-Anzeige wird mit einer Fehler-Info versehen. Wenn das so gefundene Rezept keine Rezept-Bestandteile enthält, dann wird die Rezeptbepreisung abgebrochen und die Position behält den normalen, konventionellen Preis, wie zuvor beschrieben, aus Artikelpreis, Sonderpreis und Sonderkonditionen sowie Tarifzonen und Frachtaufschlägen. Wenn das Rezept jedoch mindestens eine Komponente enthält, dann ermittelt das Programm den Preis aus dem Rezept über die dort hinterlegten Komponentenmengen, Komponentenpreise und Komponententypen. Preisliste und Listenpreis bleiben wie bei der obigen Verfahrensweise erhalten. Fracht, Rabatt und Selbstabholerrabatt=Frachtvergütung werden zu Null. Die Preis-Detail-Anzeige erfolgt in einem auch optisch anderen Format.

- Durch Multiplikation mit der Menge entstehen aus Einzelpreis, Rabatt und SARabatt die Werte für Zeilenpreis, Zeilenrabatt und SA-Zeilenrabatt. Wenn allerdings der Artikel ein Pauschalartikel ist, dann sind diese Zeilenwerte identisch mit den entsprechenden Einzelwerten; bei negativer Menge erhalten sie bei gleichem Absolutbetrag ein umgekehrtes Vorzeichen.

Für den Anwender sind bei der Lieferscheinbearbeitung in der Standard-Spaltenauswahl nur Einzelpreis und Zeilenpreis sichtbar, die anderen können durch individuelle Konfiguration zugefügt werden. Preiskomponenten können durch die Rechenoperationen negativ werden. Die gesamte Berechnung erfolgt mit hoher Genauigkeit; erst am Ende werden alle Einzelkomponenten auf 2 Dezimalen gerundet. Danach erfolgt die Multiplikation mit der Menge und die Rundung der Multiplikationsprodukte.


Mautberechnung
Unter folgenden Bedingungen erfolgt unmittelbar vor der Preisberechnung die Ermittlung der Maut-Menge. Der betroffene Artikel muss das Kennzeichen "Menge aus Baustellen-Maut-km ermitteln" haben und die betroffene Baustelle muss das Häkchen "Maut-Entfernung verwenden" haben. Die Menge der Lieferscheinposition ergibt sich - wegen Hin- und Rückfahrt - als das Doppelte der "Entfernung für Maut" der Baustelle. Der Einzelpreis des Artikels muss dem (gemittelten) Maut-Satz pro Kilometer entsprechen; er kann wie in allen Fällen als Artikelpreis und als Sonderpreis vergeben werden.


Fehler bei der Preisberechnung
Ein Preisberechnungs-Fehler tritt auf, wenn zu einer Preisliste kein Artikelpreis hinterlegt ist - sehen Sie c). Der Fehler wird durch ein Warn-Symbol gekennzeichnet. Sie können in diesem Fall das Eingabefeld erst dann verlassen, wenn Sie den Fehler behoben haben. Sie können hierzu die Artikelnummer beziehungsweise die Preisliste (je nachdem, in welchem Feld der Fehler auftrat) ändern oder die vom Programm angebotenen Möglichkeiten nutzen. Letztere erlauben Ihnen, ins Fenster zur Artikelbearbeitung zu verzweigen oder in dasjenige Stammdatenfenster, in dem die Preisliste korrigiert werden könnte. Dabei wird der zutreffende Datensatz automatisch aufgerufen. Im Falle eines fehlenden Artikelpreises wird die Preisliste gleich vorschlagsweise zugefügt; bei einer falschen Preisliste wird der Fokus gleich auf das Feld "Preisliste" positioniert. Das Bearbeiten der Stammdaten wird verhindert, wenn Sie nicht über die nötigen Rechte dazu verfügen.

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